der kreative prozess
von wolkenbeobachterin
während ich mich ehemals dafür schalt / gescholten habe, dass ich etwas im übermaß getan hatte – sei es zu schreiben, zu zeichnen, zu fotografieren, zu sprechen, unterwegs zu sein u.a. – ist es inzwischen so, dass ich die notwendigkeit erkannt habe, diesen impulsen nachzugeben, „es“ aus mir fließen zu lassen, zuzulassen und dem raum zu geben, was sich aus mir mitteilen möchte, es werden lassen zu einem gedicht, einer notiz, geschichte, einem foto, einer zeichnung oder einer erkenntnis, die genau zu dieser zeit in die welt will.
nun kann ich zulassen, was kommen will, ohne es zu bereuen, wie es mir in der vergangenheit manchmal passierte, weil ich mich schimpfte, wegen des sich anschließenden gefühls von müdigkeit oder der leere, übersah dabei das gefühl von glück und erleichterung darüber, dass ich kreativ gewesen war, erschaffen hatte, alles zugelassen und mich dem hingegeben hatte,
spürte, auch wenn es im übermaß aus mir kommt und sich manifestieren will, ich erlaube diesem inneren flow zu wirken, ich weiß um die endlichkeit, auch um die endlichkeit dieser erfahrung, die, ganz natürlich, wieder eine andere form von sich aus, aus sich heraus, annehmen wird, eine form, in der ich still bin, nichts heraus will, nichts heraus kommt, kann, will, eine zeit, in der ich schweige, mich sammle, ausruhe, innerlich „abgleiche“, bewusster werde, aufnehme, was ich erkannt habe in ebenjener zeit des „flows“ und der produktivität,
so hat alles seine zeit und ich urteile nicht mehr,
weiß, dass schon im wechsel zur stille, das nächste in mir vorbereitet wird, es gibt keinen grund zur sorge, oder mir druck zu machen, es geht alles seinen natürlichen und kreativen gang, es ist ein kontinuierlicher prozess im innern, der wie ein perpetuum mobile, stets in bewegung ist und sich fortsetzt in mir und der welt.
manchmal kommt der flow scheinbar ungelegen oder die stille fühlt sich schmerzhaft und unpassend an, gerade nach einem wechsel vom flow in die stille hinein, (seltener anders herum), doch ich habe erkannt, anerkannt und gelernt, dass dies natürlich wirkende impulse sind, die insgesamt ein gleichgewicht bilden,
dies hat mich frieden schließen lassen mit dem, was (in mir) ist, es zuzulassen, nichts zu (er-)zwingen, nichts zu unterdrücken, ja, nicht mehr zu wollen als das, was ist.
© mp
(tagebuchnotizen im november 2018)
Da wird einem erst bewusst, wieviel der Beurteilung des Daseins dem nachweislichen Tun gewidmet ist.
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magst du vielleicht einen oder zwei sätze dazu schreiben, ich bin nicht sicher, ob ich verstehe, was du meinst. danke. liebe grüße 🙂
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Grüß dich
Erkennen und erleben. Erleben und ins Außen tragen. Ließt sich immer so einfach. Ist aber ein Prozess, der Aufmerksamkeit, Geduld und viel Verstehen erfordert. Sich selbst verstehen. Nichts ist schwieriger und nichts ist heilsamer. Daher freut es mich, deine Worte zu lesen.
Lg Robert 🌱🌱🌱🌞
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lieber robert, grüß dich. 🙂 dein kommentar ist ein segen, ich sehe, du verstehst, das freut mich sehr. ich könnte noch vieles dazu schreiben, aber es ist noch zu früh. aber dies noch: danke schön. komm gut in die woche. liebe grüße von hier nach da. 🙂
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Liebe Wolkenbetrachterin
Alles kommt zu seiner Zeit, hat genau seinen Moment im Jetzt.
Liebe Grüße von Da nach hier🌱🌱
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Ich freue mich für dich … und natürlich auch für uns … 😉
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das freut mich nun wiederum. 🙂
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Wie schön das zu lesen, ich finde das richtig.
Alles hat seine Zeit, nimm sie dir! ❤
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nicht drängeln und nicht drängeln lassen ist das motto. 🙂
eine gute woche dir, liebe ellen. ❤
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Das klingt doch nach einer sehr gesunden Einstellung 🙂
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man wächst an seinen aufgaben, stimmt wirklich.
danke schön. gute woche dir!
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Ruhe, flow, denken, nicht denken, zulassen, eingreifen…ja das ist schon ein inneres Lächeln wert… so gesehen ist das Leben nie eintönig sondern bunt.
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ja, vielfältigkeit, bewegung, lebendigkeit, und ja, das leben ist bunt und vielfältig. danke für deinen kommentar und eine gute und bunte woche wünsche ich dir.
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Gut, daß Du diese wichtige Einsicht gewonnen hast.
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ja, finde ich auch, auch hilfreich. die einsicht ist gar nicht so neu, aber ich habe sie neu aufgeschrieben. manchmal muss etwas zeit vergehen, bis ich darüber schreiben kann. eine gute woche wünsche ich dir. liebe grüße
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Oft hilft es, seine Gedanken niederzuschreiben. Auch Dir eine schöne Woche.
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ja, das stimmt. und danke. 🙂
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Das ist sehr weise …
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wow, weise, das ist ein großes wort. ich danke dir, lieber arno. in diesem text steckt schon etwas/einiges, es legt sich aber unsichtbar auch noch einiges daran, bzw. liegt noch unsichtbar darin. ich wette, du kannst es sehen. du weißt sehr viel … lieber weiser arno. 🙂
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Um Weisheit zu erkennen, bedarf es keiner eigenen, es reicht bereits, wenn man Ohren hat, oder eben Augen 😉
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thank you for the flowers. ❤
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Kreativität ist ein Prozess, dem man eine Freiheit geben muss, sie laufen lassen. Nichts was man abrufen kann, bei Bedarf. Jede/r hat sie, nicht jede/r lässt sie zu.
Meine ich mal dazu. Werd ich mir aber nochmals durchlesen, ist so dicht formuliert.
🙂
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ja, das stimmt, damit sich etwas gut entwickelt, ist freiheit eine gute zutat. 🙂 manchmal will sich kein gedicht schreiben, das ist dann so. du kennst das bestimmt auch.
interessant finde ich, dass du schreibst, jeder sei kreativ. ich denke du hast recht, ja, bei manchen ist es doch verkümmert, weil sie anderen dingen folgen, oder sich manches nicht trauen oder zutrauen.
du hast recht, mein text ist dicht formuliert. es ist eine menge enthalten, was nicht direkt ausgesprochen ist, aber mitschwingt. wenn du noch etwas dazu schreiben möchtest, freue ich mich. liebe grüße und einen schönen abend wünsche ich dir. und den song, den nächsten, mach ich den gleich hier? ja. 🙂
kontrastprogramm zu awolnation.
01 Tender – Closer Still
02 Bag Raiders – Way back home
03 Flora Cash – You’re Somebody Else
04 Coco Rosie – Garvediggress
05 nuages – Dreams
06 Alwolnation – Windows
07 RY X – Sweat (LIVE)
gute nacht. 🙂
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Ah, du hast Alwolnation drin gelassen, schön. RY X läuft eben an, klingt zehr zerbrechlich, erinnert mich ein wenig an Conor Oberst oder eben die Bright Eyes. Aber nur ein wenig. Conor Oberst hatte ich eh auf meiner Liste, mal sehen, ob ichs wage…
Kreativität, da ließe sich viel dazu schreiben. Ich denke, man muss sie nur raus lassen, sie zeigt sich ja auch nicht nur in künstlerischen/musischen Tätigkeiten, das geht weit darüber hinaus. Reduziert man das aber mal auf die herkömmliche Sichtweise wie oben genannt, dann hat das Zeigen von kreativen Prozessen und Ergebnissen auch etwas von einem Outing, man gibt seine Gedanken in Form von Texten, Bildern, Objekten preis und muss sich mitunter einer unerwarteten Kritik stellen. Das muss man wollen und können. Und dann kann man es auch weiterentwickeln und vielleicht darüber stehen.
Mal noch ein wenig in mich gehen, ich muss.
Liebe Grüße!
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lieber autopict, ja, ich habe awolnation drin gelassen. ich freue mich, dass dir ry x gefallen hat (so klingt es zumindest). ich bin sehr angetan von seiner stimme und musik.
danke für deine kreativen gedanken zur kreativität. die kann sich ja auf sehr unterschiedliche weise eben auch zeigen.
was die „bewertung“ durch andere angeht – wenn ich da an vivian maier denke, die hat zeitlebens nur für sich allein fotografiert. erst nach ihrem tod fand man berge von fotos, die jetzt viele ausstellungen schmücken.
publikum macht immer auch etwas, finde ich.
liebe grüße zurück und danke für deine gedanken.
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So, ich mal noch kurz, liebste Wolki!
01 Tender – Closer Still
02 Bag Raiders – Way back home
03 Flora Cash – You’re Somebody Else
04 Coco Rosie – Garvediggress
05 nuages – Dreams
06 Alwolnation – Windows
07 RY X – Sweat (LIVE)
08 Fever Ray – Seven
Du siehst, ich hab mal einen 8ten Titel angehängt. Über den bin ich die Tage wieder gestolpert, bei einem Stirnlampenlauf in der Nacht mit Stöpseln in den Ohren, seither blieb er in den Ohren. Dann ging ich auf Repeat, dieser Song, ‚Unmade‘ (live BBC) von Thom Yorke und was altes von Faith no more (Pristina), immer wieder im Wechsel, eine Stunde lang. Ich hab die Stöpsel weggelegt, versteckt, auf den Schrank geworfen, im Garten vergraben und den Sauriern zum Fraß vorgeworfen. Half nix, bleibt im Ohr.
Sodele, und schon wieder weg und mal sehen ob du dich mit dem Ding besser anfreunden kannst, als mit der Nr. 6.
Nächtliche Grüße!
Ach so:
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liebste wolki, hui. 🙂 du hast einen tollen song gefunden, der gefällt mir auf anhieb. unser mixtape finde ich wirklich großartig. 🙂 ich hoffe, du hast dir nicht den kopf angestoßen, beim über-den-song-stolpern. mit stirnlampe sollte das klappen. 🙂 was hast du beobachtet? wieder den mond? ach so, nein, es gab sogar saurier! du bist also in eine andere zeit gereist! what!?! 🙂 das video ist echt abgefahren und die stimme ist toll. die anderen zwei songs, die du gehört hast, die höre ich mir auch noch an. um also deine frage zu beantworten: ja, ich kann mich sehr gut mit dem song anfreunden. super 🙂 jetzt bin ich wieder dran. wieviel platz haben wir noch auf dem tape?
dir einen schönen abend und ganz viele liebe grüße zurück!
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ach, dieser „unmade“-song von thom yorke, den hattest du mir doch kürzlich mal gepostet (das war, bevor du die grandiose idee mit dem mixtape hattest). das ist doch filmmusik, hattest du geschrieben, richtig? ich weiß gar nicht, in welchem film das war? jedenfalls der song ist toll!
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Ich mal kurz bevor ich ins lange Wochenende verschwinde… Unmade ist auf dem Soundtrack der Neuverfilmung von Suspiria, kam meine ich Ende Oktober in die Kinos.
Hab ich bislang nicht gesehen und werd ich mir voraussichtlich auch nicht ansehen, ich wüsste nicht mal wann…
Den Rest beantworte ich dann irgendwann nächste Woche…
Grüße vom Fastwochenende…
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danke. keinen stress bitte. auch für dich ein schönes wochenende. liebe grüße
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Ja, die Muße der Beobachtung ist wichtig. Dann kann man schnell reagieren und etwas produzieren, wenn die Idee schon vorher reif war oder eben jetzt zur Reife kam. Von der Bildhauerin Hiroko Murata möchte ich aber einen schönen Gedanke zitieren: „Ein Künstler braucht Zeit und Ruhe, um in seiner Reflexion Tiefe zu erreichen. Viele sind einfach zu beschäftigt und bleiben deshalb nur oberflächlich“. Es braucht also Zeit der Beobachtung und Zeit der Reife der Folgerungen. Dann kann es ganz schnell gehen.
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lieber aki, ja, so empfinde ich es auch, dass sich nach einer zeit der beobachtung im innern etwas entwickelt, das irgendwann in die welt getragen und sich zeigen möchte.
ja, zeit und ruhe, wie es hiroko murata schreibt, sind wesentliche faktoren beim kreativen prozess. es ist wie ein wiederholtes ab-tauchen in etwas, und beim wiederholten tauchen ist es dann möglich, etwas, vom dort gesehenen oder erlebten in die welt zu tragen. manchmal dauert das, manchmal geht es recht schnell. mein empfinden ist, dass manches, das auf den weg gebracht ist, im innern eine eigene entwicklung durchmacht und sich irgendwann als impuls oder idee wieder meldet, eine art alchemistischer vorgang im innern. spannend.
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