ameisen im kirschblütenhaufen

schreiben als antwort aufs schweigen

Kategorie: Gedanken

zeiten

derselbe körper
derselbe kopf
am abend schwer
beschäftigt
mit schwerem
am morgen
fühlt sich alles
leicht an
derselbe körper
derselbe kopf
ein neuer tag

© mp

herzgescheit

wie mein herz nach dir ruft
es hält dich fest
im innern
tief beschützt trägt es dich
durch alle stürme
dieses lebens
wie eine schützende hand
in der ich dich halte
dich sehe
in mir hast du raum
ich lass dich frei
ich halt dich fest
ich trage dich
in mir
durch alle stürme

© mp

Kraftvoll

„Sei voller Kraft – deiner eigenen Kraft.
Weite sie aus und lass auch andere daran teilhaben.“

(Osho)

ich wünsche euch allen einen kraftvollen, schönen tag!

von fülle und glücksfällen

gestern wurde mir großes glück zuteil. es fand mich oder ich fand es oder wir fanden uns. wie das alles gekommen ist, erzähle ich euch jetzt, so kurz und präzise wie möglich. ich verließ das haus am späten nachmittag, mit keinen großen zielen oder plänen, außer zu gehen und mich zu bewegen. ein paket hatte ich dabei, wollte bücher verschicken, und später zur stadtbibliothek laufen, um dort filme zurück zu geben, die ich ausgeliehen und gesehen hatte. (zu den akten: sie geht spazieren, scheint bücher zu mögen, leiht sich filme aus). ich ging in ruhe, bemerkte die geräusche der stadt kaum, war in gedanken, aber nicht gefangen oder verfangen. ich dachte einfach, betrachtete, sah, ging weiter. erreichte schließlich die bibliothek, lieh weitere filme aus, viele filme. verließ die bibliothek, verspürte appetit und machte halt in einem kleinen thai-imbiss, bestellte ein vegetarisches menü nur deshalb, weil die besitzerin und köchin sich einverstanden erklärte, für gemüse mit reis nicht ihre vorgeschlagenen 10 euro, sondern „nur noch“ handfeste 8 euro zu verlangen – (10 euro für gemüse mit reis? dafür ist mehr gemüse! hm. dann: okay, 8 euro. ich stimmte zu und nahm platz). an einem anderen tisch saßen zwei, die sich sehr laut unterhielten. über geld, erbschaft, über pläne, was wo wie und überhaupt (zu laut). ich konzentrierte mich auf das, was auf der straße geschah. mein essen wurde gebracht, ich konnte es kaum essen, so heiß war es. und nicht ein champignon dabei (obwohl auf der karte erwähnt)! ich aß, langsam, es schmeckte gut, doch ich wollte nicht bleiben, ließ mir alles einpacken und kaufte im nahe gelegenen blumenladen katzengras (nicht für mich! für die katzen natürlich!) 4,50 euro. puh. nun ja. von da aus weiter. ich ging durch die straßen, es war inzwischen dunkel, viele menschen waren unterwegs, alle[s] friedlich. da erblickte ich plötzlich einen kleinen buchladen, ein antiquariat, kaum größer als ein schuhkarton. ich öffnete die tür und ging hinein. hinter dem tresen saß einer mit freundlichem gesicht, frisch gewaschenem haar und föhnfrisur, vertieft in eine aufgabe. er fegte bücher aus, ich beobachtete es aus kleiner entfernung. und fragte nach lyrik. er begann zu erzählen, „ja, habe ich da, also hier, also moment„. schob kartons zur seite, bücherstapel, und der blick wurde frei, auf DREI regale voller lyrik! „in der ganzen stadt gibt es keinen buchladen, der so viel lyrik hat, wie du hier!“, sagte ich hocherfreut und begann die buchrücken zu lesen. ich fand lauter namen, die ich noch nie gehört und gelesen hatte. meine freude wuchs. wir sprachen ein bisschen weiter, er reinigte die bücher, radierte bleistiftnotizen aus büchern, die verkauft waren. ich zog buch für buch aus dem regal, las hinein. „wenn ich mehrere bücher nehme“, setzte ich an, „können wir den preis dann verhandeln?“ er nickte und  bejahte, während der bücherstapel auf der ladentheke anwuchs. schließlich begann ich zu zählen. 19 gedichtbände! und so viele namen, die ich noch nie gelesen hatte: jan faktor (dichter aus prag, wunderbare lyrik, die ich gleich heute morgen gelesen habe). dann: dana ranga. ein ganzer gedichtband nur über astronauten, über den flug durchs weltall. ganz wunderbar! cyrus atabay, aldona gustas, adolf endler, tomasz rozycki, joachim sartorius, thomas kunst, paul klee (!!! den kenne ich natürlich, aber ein gedichtband von ihm! wow! so groß ist meine freude!). dann geht es weiter mit maja vidmar, stevan tontic, und, und, und. ach, ihr könnt euch ja gar nicht vorstellen, wie groß meine freude war und immer noch ist! preislich sind wir überein gekommen, ich trug sämtliche bücher nach hause und begann bald darin zu lesen. und ich kann euch sagen: es ist ein fest, eine große, große freude! (zu den akten: sie scheint lyrik zu lieben oder zumindest zu favorisieren, scheint offen zu sein für unbekannte oder ihr nicht bekannte dichter und dichterinnen, geht gern spazieren, auch in worten).

© mp

Staunen

„Ich mag dieses Gefühl. Ich staune oft, ja, ich staune nahezu überall: Auf Reisen, wenn ich lese, wenn ich Menschen begegne, wenn ich schreibe, wenn ich spüre, wie mein Herz schlägt, oder sehe, wie die Sonne aufgeht. Das Staunen gehört zu den stärksten Kräften, die uns in die Wiege gelegt wurden. Und gleichzeitig ist es eine der schönsten Fähigkeiten, die es gibt. […] Ich staune am allermeisten um des Staunens willen. Es ist ein Ziel an sich.“

(Erling Kagge in „Stille ein Wegweiser“, Insel-Verlag, S. 19)

leichtigkeit

die sonne erhebt sich
in der früh schon
zeigt das leben uns
sein schönstes gesicht
wir
noch im taumel
der letzten ereignisse
richten uns neu aus
immer wieder
gehen wir
aufs lichte zu
weil wir licht sind
wir atmen tief
durch und durch
spüren wir wieder
die leichtigkeit
des lebens in uns

© mp

zeig doch mal die bilder

© mp

acryl, 90 x 90 cm

vielleicht erinnert sich noch jemand von euch daran, dass ich bilder in acryl gemalt hatte und dass ich einige meiner acrylbilder auch gezeigt habe. vielleicht hat sich auch jemand gefragt, ob ich überhaupt noch male. ja, das tu ich.
inzwischen habe ich über 50 bilder in 90 x 90 cm gemalt. auch andere, kleinere. in einem „vorläufigen werksverzeichnis“, habe ich meine bilder im letzten jahr mal in eine form gebracht. das war und ist ein erster versuch mir (und irgendwann auch anderen) einen überblick zu verschaffen, ein erstes annähern und erst mal nur für mich.
dieses obige bild mit den vielen farben, welches angelehnt ist an meine anderen bilder auf dem regal (sie sind in der ganzen wohnung verteilt), ist das letzte bild, welches ich gemalt habe. ob es fertig ist, weiß ich noch nicht. im moment ist es so und vielleicht bleibt es auch so. mal schauen. manchmal überkommt es mich und dann fange ich wieder an, weiter daran zu malen.
und gestern kam wieder ein impuls, es war der impuls ein neues bild zu beginnen. ich hatte und habe gerade große lust auf sonniges gelb. und so ist gestern abend die erste schicht auf die leinwand von mir aufgebracht worden. nun ruht das bild, bis zum nächsten impuls.

Freude

„Freude entsteht nur, wenn du für andere Freude schaffst, und nur so. Je mehr Menschen du glücklich machen kannst, umso glücklicher wirst du dich fühlen. Das ist die wahre Bedeutung von […] Nächstenliebe […]: anderen zu helfen, glücklich zu werden, anderen zu helfen, liebevoll zu werden. Wenn du ein bisschen Schönheit auf dieser Welt erschaffst, ein bisschen Freude erschaffst, einen kleinen Ort erschaffst, wo die Menschen feiern und singen und tanzen und einfach sein können, wirst du glücklich sein. Es wird dir unermesslichen Lohn bringen.“ (S. 248)

(aus: Osho, „Was nun? Über Freiheit und Verantwortung“, Innenwelt Verlag GmbH)

zu_stimmen

ein vogel
besingt im hof
das neue jahr
es ist dunkel noch
mitten in der nacht
singt der vogel froh
sein lied
ungestört
besingt er
das glückliche
in unsere träume
und wir lächeln
im schlaf

© mp

hallo ihr lieben, ich wünsche euch ein gutes neues jahr! es kam so schnell, nicht? jetzt ist es da. und kann es kaum erwarten, dich zu sehen und zu erleben! mit dir zu lachen und die vielfalt des lebens zu feiern. happy new year! ich wünsche euch das beste! viele liebe grüße aus berlin, m.

silvester 2023

die ersten böller sind schon zu hören. ich habe heute schon zwei lange telefonate mit zwei wunderbaren menschen geführt. es geht mir gut, ich weiß noch nicht, ob ich heute abend feiere, bzw. wie ich den jahreswechsel feiere. ob zuhause oder unterwegs. in lockerer absprache bin ich verblieben mit jemandem, d.h. uns zu melden, wenn wir wissen was und ob. für mich fühlt sich das stimmig an. sehr sogar. ich muss auch nicht weggehen. zuhause feiern ist auch schön. ich hab hier alles, was ich brauche.

es war ein starkes und intensives jahr für mich, es gab reichlich bewegungen, zahlreiche erschütterungen, viele gute, angenehme, auch ein paar unangenehme erfahrungen. was ich als großes glück erlebt habe und erlebe, dass mein blick auf die dinge sich durch all das verändert hat: ich habe mich mehr und mehr geöffnet. mich eingelassen. viel getraut. vertraut. schwellen zu überschreiten gewagt. den blick darauf gehabt: was kann ich aus dieser situation lernen und nur aus genau dieser situation? und ich habe viele antworten gefunden. und trotz aller holprigkeiten und tiefs und hochs fühle ich mich stark und gestärkt wie nie zuvor. es geht mir gut. ich fühle mich wohl, was nicht heißt, dass es nichts zu bearbeiten, zu bedenken oder bedanken gibt.

euch möchte ich danken, dass ihr hier lest, mitschreibt, mit denkt. manche menschen haben dies, so scheint es mir, leider aufgegeben. vielleicht war und ist es die viel verbreitete angst, die kontinuierlichen horrormeldungen machen trauma und müde. aber das muss nicht so bleiben. abstand gewinnen, fokus verlagern. überlegen, wem und was man sich aussetzt und wer vertrauenswürdig ist. das ist fühlbar! was tut gut, was tut nicht gut? welchen gewinn zieht man aus dieser oder jener information? und braucht man diese information überhaupt? ich schaue keine nachrichten mehr, ich höre nachrichten im radio, oder ich lese und informiere mich gezielt, wenn mich etwas interessiert.

ich bin trotz allem zuversichtlich. denn ich merke, dass gespräche wieder sehr viel möglicher geworden sind. dass man wieder zueinander findet, miteinander spricht. bereit ist, den anderen anzuhören, den versuch macht einander zu verstehen. ich habe vor ein paar tagen ein zitat gelesen, welches mir gut gefallen hat: verstehen ermöglicht/erlaubt verzeihen. ich weiß gerade nicht von wem das war. aber ja, so können wir wieder zueinander finden. und trennendes überwinden.

in diesem sinne wünsche ich euch einen angenehmen jahreswechsel. dass ihr euch wohl fühlt, in eurer haut, mit ausgewogenheit, und mit anderen menschen auch. gebt nicht auf, auch wenn manches sich schwer anfühlt. bleibt achtsam, lest gedichte, bewegt euch und hört gute musik.

nun bleibt mir nur noch zu sagen: fühlt euch umarmt, kommt gut ins neue jahr. habt es gut und: wir lesen uns wieder! ❤ alles liebe, eure wolkenbeobachterin

Lebensweg

„Auf dem Lebensweg sind Abenteuer und Gefahren zu bestehen, es gibt Angenehmes und Schwieriges. Jede Hürde ist eine Lektion für uns und jede Lektion führt weiter zum Gipfel, den zu erklimmen wir geboren sind. Mit jedem Schritt auf unserem Weg, den wir höher klettern, wird die Aussicht besser. Der Gipfel symbolisiert unsere Lebensbestimmung. […] Wir können nicht vom Pfad aus in die Tiefe stürzen. Es ist unsere Wahl, ob wir auf unserem Weg Disziplin, Verantwortung und Engagement zeigen. Anderen zu helfen, die vor gleichen oder ähnlichen Problemen stehen, hilft auch uns auf unserem Pfad voranzukommen. Nach dem Erreichen des Gipfels steigen wir weiter auf.“ (Dan Millman)

aus: Dan Millman, „Die Lebenszahl als Lebensweg – Wie wir unsere Lebensbestimmung erkennen und erfüllen können“. Ansata-Verlag.

Lest dieses Buch! 🙂

friedensarbeit (was jeder tun kann)

„frieden geschieht, wenn man andere nicht entmenschlicht.“ (mike hellwig)

link zur website von mikes büchern, seminaren usw.
https://www.radikale-erlaubnis.de/

musik!

heute: letzter arbeitstag für dieses jahr für mich. vorher noch ein arzttermin im angrenzenden stadtteil, da fahre ich gleich mit dem rad hin, denn auch heute scheint die sonne hoffnungsfroh durchs fenster. ich freue mich schon auf ein paar freie tage, auf meine rückschau aufs jahr, es war ein bewegendes jahr, in dem viel passiert ist, auch bei und in mir. ich habe so viel gelernt und geschafft, ich habe genauso viel getragen und erlitten auch, so wie sich das leben kontinuierlich bewegt, so bewege ich mich mit. alles entwickelt sich. jetzt trinke ich meinen frisch gekochten kaffee, eine miezekatz liegt gleich rechts neben meiner hand am laptop, die andere klettert gerade die pflanze hoch, aus der ich sie gestern abend schon 15 mal herausgepickt habe. (ooooh, da muss ich schnell hin), und die dritte liegt entspannt vor dem fenster und ruht sich aus. habt einen schönen tag!
liebe grüße aus berlin.

p.s.: jetzt hab ich sie schon wieder drei mal da herausgepflückt aus dem gummibaum, den sie so gerne hochklettern und von dem sie alle blätter ablösen möchte. eins liegt auf dem boden. gerade springt die kleine miez auf den schrank. es bleibt alles in bewegung, spannend und schön. 🙂

musik!

Dezembergedanken 2023

01.) Musik transportiert Worte, und berührt Gefühle. Mögen wir sie deshalb?
02.) Es gibt viele Etagen an Wahrheit und Bewusstsein im Geiste, im Körper. Und sie alle haben ihre Sprache. Und ihr Schweigen.
03.) Es gibt etwas im Menschen, das nicht (mit-)teilbar ist mit anderen. Dies kann als Last empfunden werden, oder als Geschenk. (Oder irgendwas dazwischen).
04.) Jeder hat etwas, aus dem er Kraft und Trost zieht.
05.) Verbindung entsteht oder vergeht manchmal innerhalb von Sekunden.
06.) Das, was wir uns so überlegen und ausdenken und das, was geschieht, ohne unser Zutun, ohne unser Denken. Und wie beides die Nähe des anderen sucht, um sich zu verbinden zu etwas Neuem, Realem. (Bewusstsein).
07.) Gar nicht so leicht manchmal – hinschauen und erkennen, was ist. Innen und außen.
08.) Alles ist Antwort. (und Frage zugleich).
09.) Wir sind die Frage, die und der wir uns stellen müssen, sollen, dürfen, können (wenn wir können).
10.) Manche sind dauernd auf der Flucht.
11.) Es gibt Worte, die abgenutzt und ausgenutzt sind. und doch immer wieder Verwendung finden. Vielleicht braucht es ein paar Neuschöpfungen.
12.) Manchmal erscheint es mir wie ein Wunder, wenn wir einander verstehen.
13.) Menschlichkeit, das hohe Gut. Manche wissen nicht, dass sie es nicht leben, obwohl sie gut von sich denken.
14.) Man darf alles hinterfragen, auch sich selbst.
15.) Was ist es, was uns Menschen voneinander trennt? Und warum lassen wir das zu?
16.) Wie viele Menschen passen in ein Leben?
17.) Wie gut funktioniert bei Dir die Intuition und folgst Du ihr?
18.) Wie viel Schmerz in einem Leben ist „normal“ und gehört dazu?
19.) Wird jede Erfahrung als Möglichkeit zur einzigartigen Erkenntnis angenommen, verliert sich die Angst.
20.) Der Kopf ist nur die halbe Wahrheit. Oder mehr? Oder weniger? Aber immerhin.

© mp

fröhliche weihnachten 🎄🎅 🎄

hallo ihr lieben, auf den letzten drücker, schnell noch einen weihnachtsgruß und schöne feiertage wünschen! ihr wisst ja, weihnachten kommt immer so plötzlich. macht es euch schön, habt es gut in dieser weihnachtszeit. fröhliche weihnachten! 🎄 🎄🎅🎄 🎄

zwar drive ich nicht home for christmas, aber das lied ist so schön und zufällig gerade so passend thematisch. für alle, die auf den letzten drücker noch in weihnachtsstimmung kommen wollen. 🙂