ICH WEISS – 蒋雪峰 Jiang Xuefeng — 中国大好き
von wolkenbeobachterin
Manche können es gar nicht erwarten,
anderen die Tür zu versiegeln.
Manche verbieten anderen zu pflügen,
verbannen das Rind und den Menschen dazu.
Manche verprügeln alte Leute auf ihrem Spaziergang im Hof.
Manche schnappen ein Ehepaar auf dem Weg ins Spital.
Manche kaufen mit Lebensmitteln in isolierten Höfen
die Körper von Frauen.
Andere verkaufen Passierscheine.
Manche isolieren infizierte Bewohner
von ihren Kindern,
verweigern Versorgung und Medizin bis zum Tod.
Manche verkaufen Tofu so teuer wie Fleisch.
Manche ziehen weiße Kittel an
wie die Parteiuniform der Armee.
Sie sind die Übermenschen
in Macht im Glück,
die anderen sind Juden.
Diese Leute versündigen sich
und handeln im öffentlichen Auftrag.
Da und dort bis zum Himmel sind noch viele Leute,
die können es gar nicht erwarten
“zu helfen”.
Ich weiß!
2022-04-28
Übersetzt von MW am 29. April 2022
————————————————
Liebe Leser:innen,
dieses Gedicht habe ich vor ein paar Tagen bei Martin Winter gelesen. Er hat es übersetzt und auf seinem Blog gepostet. Es hat mich erschüttert, dieses Gedicht. Und Martin hat mir erlaubt, ich dürfe es rebloggen, was ich noch nie gemacht habe, aber in diesem Fall machen möchte, weil ich es für ein sehr wichtiges Gedicht halte. Danke für Deine Arbeit, lieber Martin und danke für Deine Erlaubnis.
Eure Wolkenbeobachterin
Hier der Link zum Originalposting:
Oh weh, vor lauter Ungeheuerlichkeiten bekomme ich eine grauslige Gänsehaut! Manche gehen wirklich herum, die Sonne im Herzen anderer Menschen zum Erlöschen zu bringen!
LikeGefällt 4 Personen
Liebe wildgans, das hast Du sehr treffend gesagt, ich danke Dir. Hoffen wir mal, dass wir von Unglücken dieser Art verschont bleiben, dass dies niemals unsere Realität wird, und dass jene Menschen dort wirkliche Hilfe und Unterstützung erfahren. LG wolkenbeobachterin
LikeGefällt 2 Personen
O ja, sehr viele stehen bereit „zu helfen“. War es nicht immer schon so? Sie halfen und helfen, aus purer Bosheit oder weil es sich für sie lohnt oder aus Überzeugung oder weil sie auf Gehorsam dressiert sind … und helfen weiter, jederzeit, unter jedem Regime. Wie sonst wäre Macht der wenigen über die vielen möglich?
LikeGefällt 3 Personen
liebe gerda, danke für deinen wertvollen kommentar. ich möchte dir später ein paar gedanken dazu aufschreiben, ich bin noch nicht ganz wach. liebe grüße, m.
LikeGefällt 1 Person
liebe gerda,
ja, es ist schon erschreckend. einerseits ist hilfsbereitschaft ein hohes gut, die frage aber doch ist, wobei und wem hilft man? ein weiterer sehr hoher wert ist für mich menschlichkeit.
ich finde immer noch nicht die worte, die ich eigentlich aufschreiben wollte, tut mir leid.
ich habe ein (zeitgenössisches) video entdeckt, was auch zum thema „mitmachen“ spricht.
lg, m.
LikeGefällt 2 Personen
Danke Dir! Jiang Xuefeng hat zugestimmt, dass dieses Gedicht verbreitet wird. Es gibt ein kleines Buch mit seinen Gedichten in der Edition fabrik.transit (www.fabriktransit.net). Jiang ist Steuerbeamter in der Stadt Jiangyou in Sichuan.
LikeGefällt 3 Personen
Gern! Unter diesen Umständen dies zu dichten ist sicherlich nicht ungefährlich. Wie kann/könnte man dort überhaupt helfen? Als vielleicht durch rebloggen eines Gedichtes darauf aufmerksam zu machen? Liebe Grüße an Dich und auch an den Autor! Ich werde mal nach dem Gedichtband schauen. Danke für Deine wertvolle Arbeit!
LikeGefällt 3 Personen
Was für ein spannender Aufbau und ich kalter Abgang. Dieser Text lässt mein Impfstoff in den Adern gefrieren. Als Kind habe ich es schon gehasst gespritzt zu werden und die Maske fühlt sich nach Maulkorb an. Wenn man keine Probleme hat, schafft man welche. Die Sprache der Angst beherrscht die Umnachtung der Gegenwart wie schwarze Milch. Danke für diesen sehr starken Beitrag. Es fröstelt mich immernoch.
LikeGefällt 2 Personen
ja, es erschüttert, nicht? deshalb habe ich das angebot von martin, dass ich das gedicht rebloggen darf, auch angenommen. danke für deine gedanken.
LikeGefällt 1 Person
Sie wissen, dass ich Sie sehr schätze. Deshalb interagiere ich gerne mit Ihnen. Ich bewundere, dass Sie so höflich sind. Ich gehe immer davon aus, dass meine Gedanken die ich ins Netz gebe öffentlich sind und sowieso jeder tut was er will. Ich kann nicht effektiv verhindern dass jemand etwas weiterleitet, die Benutzeroberfläche ist ja zum Teilen da. Wenn ich etwas wirklich privat meine, dann flüstere ich es der Person ins Ohr oder bringe handgeschriebenes ohne den Umweg der Post direkt dorthin wo ws soll. Aber vermutlich ist das der Autismus in mir. Das Internet dient ja der Unterhaltung und wir alle wissen nicht so genau wer mitliest.
LikeGefällt 1 Person
hallo poemsforyoureyes,
ja, es stimmt, dass man nicht weiß, wer mitliest.
grundsätzliches zum internet und überhaupt: ich finds gut, dass es noch menschen gibt, die gute werte haben und zwischen dein und mein unterscheiden können und sich nicht einfach nehmen, was sie wollen. menschen, die fragen, ob man etwas rebloggen darf. in diesem fall war es so, dass ich nicht gefragt, aber martin mir das angeboten hatte, was ich eine sehr gute idee fand und angenommen habe, obwohl ich ansonsten nicht reblogge. in diesem fall schon.
lg und eine gute woche dir, m.
LikeLike
Beautiful poem of Martin Winter thanks for sharing 🙂😊
LikeGefällt 1 Person
yes. he translated it and he allowed me to reblog it.
LikeLike
🥰🥰
LikeGefällt 1 Person
Mir fehlen da etwas die Worte, habe es gerade erst gelesen …
LikeGefällt 1 Person
ja, das verstehe ich. geht mir ähnlich.
LikeGefällt 1 Person