ich sitze bei geöffnetem fenster am schreibtisch, die katze ist gerade auf die fensterbank gesprungen und sieht in den himmel. ein paar vögel, die sich noch nicht auf in den süden gemacht haben, flattern zwischen den bäumen umher. ein pärchen radelt durch die straße, ein auto fährt vorüber. ich höre leise musik. eigentlich ist der morgen für mich ein moment der ruhe, stille und besinnung, doch manchmal, wenn ich neue musik entdeckt habe, höre ich sie schon früh, oft wieder und wieder und bin ganz erfüllt davon. erst gestern das schöne lied von mansionair, höre ich nun LP, so heißt die amerikanische band mit der tollen, beeindruckenden singstimme der sängerin.
ich spüre immer wieder, wie mich das schön-kreierte emporhebt, wie es mich trägt, mich bereichert – musik, literatur, kunst jedweder art, alles schöne. gerade geht jemand pfeifend die straße entlang, ich muss lächeln.
vor ein paar tagen habe ich meinen zweiten espedal beendet, also den roman „wider die kunst“, worin der norwegische dichter und schriftsteller tomas espedal über den tod seiner frau schreibt und wie es das zusammenleben mit seiner tochter und auch sein schreiben verändert hat. seine sprache ist so kraftvoll, poetisch und tief, so unfassbar schön, dass ich es einfach nur liebe! es ist wie beste speise für herz, seele und den kopf. noch ganz erfüllt davon bin ich in die buchhandlung und habe dort nach „gehen“ gefragt, einem anderen roman von ihm.
„wider die natur“ war der erste roman, den ich von ihm gelesen habe, mein „einstiegs-espedal“, in dem er über die liebe schreibt, ein wundervoller roman, wie ich finde, den ich nur empfehlen kann, (wie alle bücher von ihm). in der buchhandlung gab es „gehen“ nicht, also habe ich es dort bestellen lassen, doch es gab ein anderes von tomas espedal, das ich gekauft habe – „bergeners“, eine sammlung aus erzählungen, anekdoten, gedichten und notizen von ihm. endlich habe ich gelegenheit auch gedichte von ihm zu lesen! bevor ich es wußte, dass er gedichte auch schreibt, habe ich es schon geahnt, seine sprache lässt einfach darauf schließen. er beschreibt und schreibt so unglaublich bildhaft lebendig-schön! gestern habe ich „gehen“ abgeholt, noch habe ich ein paar der erzählungen aus „bergeners“ zu lesen, bevor ich „gehen“ beginne.
die katze sitzt wieder am fenster, nach einem kleinen erkundungsspaziergang durch die wohnung ist sie wieder zurück an ihrem fensterplatz. die andere katze springt über schreibtisch, kommode, auf den schrank und putzt sich oben das schöne, weiche, schwarze fell. die bäume vor dem fenster lauschen meiner musik, draußen rufen ein paar krähen sachte in den morgen.
ein farbenfrohes bild zeigt sich mir hier: das langsam sich entsättigende grün wird zu hellerem grün, gelb, manche blätter sind rötlich-braun. einige äste sind schon blätterbefreit, andere halten sich noch, bevor auch sie bald loslassen.
sonntag. ich werde noch etwas lesen, musik hören und vielleicht noch an meinem bild weiter arbeiten, bevor ich zur arbeit gehe. dieses lied, welches ich heute morgen (und gestern auch schon) immer wieder höre, ist so wunderbar und ich werde es für euch da lassen.
ellen hat mich dran erinnert, dass die uhr umgestellt wurde letzte nacht. das habe ich gestern abend schon gemacht. ich hätte es vergessen, hätte ich es bei ellen nicht gelesen, vielleicht geht es euch auch so, somit habe ich euch nun auch daran erinnert. ich wünsche euch einen wundervollen herbstlichen inspirierend-kreativen tag. alles liebe. ❤
notizen, oktober 2018