the importance of music
von wolkenbeobachterin
musik hat mir immer schon viel bedeutet. musik ist begleiterin in guten, schlechten, schweren, schmerzvollen und übergangszeiten. musik ist aufforderung zum tanzen, zum mitsingen, zum nachdenken, zum rauf-, rein-oder runterkommen. sie ist auch immer erzählerin und dokumentarin aus einer bestimmten zeit.
dieser song von den pixies wirft mich weit zurück in der erinnerung an einen fernen sommer am niederrhein. ich war ziemlich verknallt und schon ein paar monate mit meinem damaligen freund r. zusammen.
ich weiß noch genau, wie es bei ihm in der wg aussah. in seinem zimmer hing sein fahrrad an der wand, in der raummitte stand ein großes altes sofa mit ausladenden ohren, von dort aus der blick auf die fensterfront, wovor seine anlage aufgebaut war, auch riesige boxen und dahinter sein hochbett, natürlich selbst gebaut. auf dem durchgesessenen sofa saßen wir oft, knutschten, diskutierten, aßen, hörten musik.
r. lebte in einer zweier wg auf einer etage mit f., mit der ich mich anfreundete. er hatte mir seinen hausschlüssel gegeben und manchmal, wenn er noch nicht zuhause war, quatschte oder kochte ich mit f. sie fand ihn sonderbar, lebte dort aber gern. er fand sie auch sonderbar. so lebten sie einige jahre friedlich miteinander ohne zu viel miteinander zu tun zu haben.
das haus stand direkt an der niers, in der gocher innenstadt, das zimmer von f. hatte ein buntes und vielfarbiges bleiverglastes fenster das über die gesamte raumbreite ging. man konnte den unteren teil des fensters hochschieben, so dass man auf der breiten fensterbank sitzen und frühstücken konnte, was sie und ich manchmal taten. ich lernte viel durch sie und von ihr. wir philosophierten viel, hörten musik, wir sprachen über bücher und ein paar jahre später studierten wir beide philosophie und germanistik.
für mich war diese zeit eine sehr wichtige zeit, nicht nur wegen r., mit dem die beziehung leider nicht lang hielt, sondern auch deshalb weil ich mich sehr stark veränderte. meine mutter mochte f. nicht, aber mir machte all das gegenseitige mögen oder nichtmögen nichts aus. ich blieb allen verbunden. jedenfalls damals. meine mutter ist lange gestorben, der kontakt zu f. besteht nicht mehr, wir haben uns irgendwann aus den augen verloren. hin und wieder google ich ihren namen, da sie künstlerin ist und manchmal große ausstellungen hat.
r. hat eine neue freundin, mit der er mich vor ein paar jahren besucht hat, doch sie mochte es nicht, dass r. und ich uns immer noch mochten und so war es vielleicht nur eine frage der zeit, dass sich auch hier der kontakt minimierte.
keine frage der zeit ist für mich die musik. und eine musik aus der zeit ist diese musik, die erzählt und bilder trägt aus vergangenen zeiten. und sie bedeutet mir auch deshalb etwas, weil sie die schlussmusik von fight club ist, meinem lieblingsfilm.
© mp
….with the feet in the air and the head on the ground… Frank Black beim tauchen 🤿😀 Hab ich auch schon gespielt, ich mag den Song 🎶 Lange nicht mehr gehört, danke ☺️
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hallo, lieber willi. vielleicht hast du ja lust, mal wieder einen song, nämlich diesen, aufzunehmen? das würde mich sehr freuen! 🙂 ich hatte ihn auch ewig nicht gehört, und dann habe ich mir fight club angesehen und da war der song präsent, nicht nur deshalb, weil er den schluß besingt. deshalb musste er ins blog. liebe grüße!
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Das mach‘ ich 😉
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jaaaaaa! juchuuu! *ichfreumich* 🙂
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Danke für den Ausflug in deine Vergangenheit – hat Spaß gemacht, ihn zu lesen. Die verlinkte Musik ist jetzt nicht so meins, muss sie ja aber auch nicht! 🙂 Liebe Grüße….
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sehr gerne! kam einfach so. die musik hat das buch der erinnerungen geöffnet. erstaunlich, was alles mit bestimmten musikstücken verbunden ist, nicht? bei mir ist das so.
liebe grüße zurück!
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dass die musik
nahrungsmittel ist für
leib und seele
und für die erinnerungen
die dich zu der machen
die du wirst …
wem sagst du das?
liebe grüße, c
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ein gedicht, wie schön.
ja, das ist sie, die musik. ich bin von innen damit tapeziert.
und ja, ich ahne, auch für dich ist musik mehr.
liebe grüße zurück und einen schönen abend für dich.
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Schön, diese Erinnerungen zur Musik zu lesen. Die Worte schwingen im Takt.
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danke schön, liebe alraune. die bilder kamen einfach so. und ich habe worte daran gelegt. liebe grüße!
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Danke für diese erkennbar lesenswerte Rückreise. Die Musik mache ich erst später an, Zu sehr tanzen sich die Noten in den Vordergrund des Erinnerns, vermute ich…
Fensterbankgespräche als Berührungspunkt von sonderbaren Menschen. Und alle bleiben sie selbst bei aller möglicher Veränderung. Ein wundervoller Gedanke, wohl dem, der solche Erinnerungen in sich trägt! So gut hast Du das beschrieben, liebe Stadtzotteline, ich möchte glatt von der einen zur anderen Etage rennen!
Die Pixies~~~ oh, ja! Erinnerungen branden an. Der Film war nie der meine, aber darum geht es ja auch nicht. Deiner ist es geblieben und das ist wunderbar.
Liebe Grüße in die Nacht, Deine Käthe
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liebe käthe, du machst mich froh mit deinem kommentar. als du schriebst, du möchtest von einer zur anderen etage rennen, da wußte ich genau, was du meinst, danke!
es war so an dem tag, dass ich die musik hörte und diese ganzen worte aufschreiben musste. erst später habe ich gemerkt, dass das wie ein eigenes land ist.
liebe käthe, danke fürs mitschwingen, und deine wunderbaren worte. liebe grüße in den abend, die stadtzotteline. 🙂
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Liebe Wolkenbeobachterin, mit der Musik kann ich nicht so viel anfangen, mit dem Fluss deiner Gedanken und Erinnerungen dafür umso mehr. Danke und liebe Grüße!
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liebe maren, für mich eine besondere musik aus einer besonderen zeit. aber ja, so ist es, jeder hat seine eigenen soundtracks in sich. freue mich, dass du mit den gedanken und bildern etwas anfangen kannst. liebe grüße und einen schönen abend von hier. m.
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Eine gute Erzählung Dein Leben! (Ob als Leben gut, kann ich nicht beurteilen und möchte es auch gar nicht – überhaupt: Gibt man dem Leben Noten? Vermutlich nicht. – Aber Dein Erzählen ist gut, da bin ich sicher, die Worte sind echt.) Die Musik mag ich auch, schrängelnde Gitarren haben doch immer was! Deinen Lieblingsfilm habe ich bisher nur einmal gesehen, kann also nichts dazu sagen – außer dass eine bemerkenswerte Schauspielerriege darin mitspielt.
Vom linken Niederrhein zu lesen, freut mich auch immer. In Goch bin ich kaum je ausgestiegen, ich war entweder in Kleve, Kalkar hin und wieder (auch Kranenburg, meine ich mich zu erinnern, irgendwas mit Orchester), Weeze, oder Geldern, Krefeld, später jobmäßig auch in Herongen, sonst nicht meine Ecke.
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das ist interessant, lieber meinolf. die idee, dem leben noten zu geben. dann müßte festgelegt werden, in welchem rhythmus dies geschähe. jedes jahr? alle sieben? oder jugend, mittleres alter usw.? die noten, die man selbst vergibt und andere die das leben eines anderen benoten. besser nicht! oder doch? nein.
freu mich, dass dir mein erzählen gefällt. es war so präsent, als ich die musik gehört habe. die zeit damals. damals. vor hundert jahren, lach.
ach, die musk magst du auch?! fein. 🙂 klug ist das, was du über fight club schreibst.
wenn du über kevelaer schreibst, geht es mir auch so. (das mit dem orchester habe ich nicht verstanden).
ich hab dich übrigens nicht vergessen (wg. gameboy). ich kann dir leider immer noch kein datum nennen, aber wenn, melde ich mich bei dir umgehend per mail. (ich habs im hinterkopf sozusagen). sorry für die lange leitung.
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