sehen und erkennen, es richtig benennen
von wolkenbeobachterin
verstehen, sich, einen anderen und wie das eine ins andere greift. das, was ich begreife, kann in dich greifen, auf dich greifen, übergreifen, reifen. ich verstehe mich, also kann auch ich dich verstehen, begehen, mit dem, was ich sehe. verstehen heißt sehen, heißt erkennen, benennen, manchmal: flennen, auch: [weg-]rennen. manches tut weh, wenn ich es seh sagt etwas: geh! ich verstehe mich gut, sehen braucht mut, ich sehe mich neu an dir, manches seh ich zuerst an dir, dann auch an mir. ich verstehe mich gut mit dir. manches erkenn ich, manches auch nicht. ich verstehe dich nicht, ich sehe dich, doch ich erkenne dich nicht, etwas verstellt mir die sicht. sehen heißt manchmal auch nicht zu erkennen oder falsch zu benennen, weil im sehen etwas steht, das nicht vergeht. oder es wandelt sich und geht von mir zu dir oder von dir zu mir. wer und was gehört zu mir? erkennen, nicht alles ist zu sehn, manches muss erst gehn, bevor wir es sehn. dann sagen wir: das war schön oder unschön. schön ist, was wir mit liebe sehen, doch manches ist und bleibt nicht schön. manchmal muss man einsehn: ich kann nicht alles verstehn oder auch: ich kann es sehn, ich kann es verstehn, doch ich muss gehn.
© mp
Eine innere Zerrissenheit beschreiben, indem man sie nochmals auslebt.
Dein letzter Satz wirft vielleicht die Frage auf: gehen? Oder weitergehen? Oder zurückgehen? Oder spielt das vielleicht keine Rolle? Nur stehenbleiben wäre wohl nicht gut.
Sonnige Grüße von hier nach dir.
🙃🙂🙃🙂🙃🙂
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lieber autopict, da habe ich wohl textlich versagt, wenn du es so liest. 🙂 (oder er bietet mehrere lesemöglichkeiten, kann auch sein). wovon ich hier schreibe sind die möglichkeiten und grenzen des verstehens und erkennens, zumindest dachte ich das. das „du“ im text hätte ich auch mit „der/die andere“/“der/das gegenüber“ bezeichnen können.
mein letzter satz bedeutet, dass man etwas („schädliches“/einen selbst gefährdendes) im gegenüber erkennen kann, das für einen selbst nicht (er-)tragbar ist, weshalb ein abwenden not-wendig ist.
sonnige grüße zurück! ich gehe jetzt mal raus, ein bisschen vitamin d tanken. 🙂
🙃🙂🙃🙂🙃🙂
danke für deine gedanken.
stehenbleiben ist manchmal okay, wenn man ausruhen muss. aber irgendwann muss der impuls kommen, sich wieder weiter zu bewegen, da stimme ich dir zu.
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Oh Nö, das liegt eher an mir als an deinem Text. Für mich ist nicht nur das eigene Schreiben ein Versuchslabor, sondern erst recht das Kommentieren. Schnelles Lesen am Nachmittag, keine gute Idee. Ich geh da nochmals ran aber zunächst: Frischluftzufuhr!
Grüße!
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ich lese dich und deine kommentare sehr gern. insofern: experiment gelungen! 🙂
es ist wohl so – sprache bietet so viele (interpretations-)möglichkeiten.
liebe grüße und einen schönen sonntag. 🙂
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Danke dir. Ja, die Sprache, in gewisser Weise stand ich damit lange auf Kriegsfuß. Ich muss mich da schon auch mal zwingen und das eine oder andere setzen lassen. Aber so lernt man den Umgang damit.
Soviele Blogger und v.a. Bloggerinnen haben einen so unermesslich großen Literatur-Wissensschatz, da staune ich nur ehrfürchtig.
Nun ja, der Weg ist das Ziel, um mal einen abgedrochenen Spruch zu verwenden.
Und auch dir einen wonderful Sonntag mit allem was dazu gehört!
🙂
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danke. 🙂 merkt man dir aber nicht an, dass du mit der sprache auf kriegsfuß standest.
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“ …oder auch: ich kann es sehn, ich kann es verstehn, doch ich muss gehn.“
Manchmal ist das eben nichts für einen, selbst wenn man versteht, so kann das gehen …
❤
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ja. ❤
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was für ein genialer text in einer großartigen form, ein rhythmus, der sofort ins ohr geht und dabei soviel aussagt. mag ich sehr!
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wie schön, dass jemand den groove spürt 🙂 you’ve got it! *gg*
ich freue mich, danke.
nachdem ich im letzten jahr so viel gezeichnet und gemalt habe, hatte ich das gefühl, ich kann gar nicht mehr schreiben. deshalb habe ich wieder angefangen, mehr zu schreiben, kleine prosa und lyrik auch.
insofern freuen mich deine worte doppelt.
einen groovy-abend wünsche ich dir. liebe grüße nach vienna und noch mal danke!
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Ich glaube schreiben verlernt man nicht. Nicht das Schreiben, das aus dem Herzen kommt. Da ist nur die Verbindung nicht immer so klar und deutlich. Aber die fasern verbinden sich wieder 🙂
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danke. ❤
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Liebe Wolkenbeobachterin,
ich glaube, dass Wichtigste fürs Sehen und Verstehen ist die Distanz. Nur mit Distanz hat man den Überblick, bei fehlender Distanz sieht man nur sich selbst und versteht nichts. Bert Brecht machte diese Einsicht zu seiner Methode des epischen Theaters. Ich finde, angesichts der Menge von Kitschliteratur und den zeitgenössischen Medien sollte man versuchen, sich von der verführerischen Identifikation fernzuhalten und Distanz zu wahren, sonst gibt man seinen Geist an der Garderobe ab.
Herzliche Grüße vom kleinen Dorf am großen Meer
Klausbernd 🙂
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lieber klausbernd, das hast du gut gesagt, ich danke dir. 🙂 herzliche grüße ans meer! und einen vergnüglichen sonntag euch! liebe grüße aus berlin
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