Gedanken.zum.War-ten.
von wolkenbeobachterin
Warten ist eine innere Einstellung. Dann, wenn wir es bewusst tun, dann empfinden wir Zeit. Wenn ich beschäftigt bin, dann warte ich nicht. Dann bin ich nicht in Gedanken und tatsächlich aktiv damit beschäftigt, dauernd auf die Uhr zu sehen. Die Zeit vergeht während ich etwas tue.
Wenn ich auf einen Termin warte, auf eine Verabredung, auf eine Nachricht, auf eine Diagnose – dann verschieben sich die Dinge mitunter. Das heißt, ich erlebe mich – in Abhängigkeit – zu einem, etwas oder jemandem anders. Es ist eine Art Fremdeinfluss und unterliegt nicht „meiner Macht.“ Wohl aber obliegt mir, OB ich warte.
Ich muss auf niemanden warten, ich kann geh’n. Ich kann eine Nachricht auch später lesen. Ich kann sagen: Ich bin dann mal weg.
Dann gibt es noch das „kleine Warten“. An der Tankstelle. Im Supermarkt an der Kasse. Vor der Ampel. In der Schlange bei der Post. In der Kirche.
Im Grunde sind dies die Momente, in denen man es genießen kann / könnte, dass man ein paar Minuten für sich hat. Zwischen dem einen und dem anderen Termin ist Zeit – für mich -. Meist ist es aber so, dass Termine oder Dinge, die man zu erledigen gedenkt drängeln, aber nur deshalb, weil wir es so denken.
Muss ja so nicht sein. Ich kann auch sagen: Erst mach ich dies, dann mache ich das. Und wenn keine Zeit mehr für das ist, dann mache ich das morgen.
Es ist also auch eine Frage, wo wir (mental und real) sind – mit uns selbst, mit unseren Gedanken, Ideen, (vermeintlichen) Aufgaben und Aufträgen.
Bin ich da, wo ich bin, oder bin ich schon beim nächsten Termin, bei der nächsten Aufgabe?
Es gibt Menschen, die verabreden sich und wenn man sie trifft, gucken sie dauernd auf die Uhr. Sie haben einen weiteren Termin. Sie sind weder hier da, noch sind sie dort da, wenn sie dort sind. Weil sie in Gedanken und mit dem, was sie sind, nie da sind, wo sie sich gerade aufhalten.
Warte-Zeit ist immer auch Zeit. Zeit, die genutzt werden kann. Zum Durchatmen, zum Ausruhen. Wenn man es sich möglich macht.
© mp
(Danke an Guinness, der mich zu diesem Thema inspiriert hat.)
http://guinness44.wordpress.com/2014/03/18/es-ware-wirklich-schon-wenn-man-schneller-warten-konnte/
danke für diesen schönen text der sich in mein hirn gebrannt hat
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hallo christian, ins gehirn gebrannt? – das klingt schmerzhaft – das hoffe ich doch wohl nicht. alles liebe von der beobachterin und danke fürs kompliment.
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klingt schmerzhaft ist es aber keineswegs da es metapher für verankerung und somit liegt dein blog vor anker in meinem hirn
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hallo christian, das klingt nun ja fast schon feierlich. leinen los! oder wie heißt es noch gleich? 🙂 freut mich, dass meine gedanken zum thema dir etwas geben und sagen. freue mich, dich als leser zu haben. liebe grüße von der beobachterin
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Sehr gut. Ich hoffe Nandalya kommentiert bei Dir. Sie hatte auf meinen Eintrag folgenden Satz geschrieben: „Das kleine Glück des Augenblicks, ist dem warten auf noch mehr Glück gewichen.“ Das passt sehr gut auf Deinen vorletzten Absatz.
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Hallo Alec,
es hat damit zu tun, wo wir sind – geistig, körperlich. Wenn man woanders ist, kann man HIER nicht glücklich sein.
Liebe Grüße, die Beobachterin
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Jetzt habe ich Deinen Eintrag gerade rebloggt, weil ich ihn so gut fand. Soll ich es wieder löschen? Habe eben erst registriert, dass Du das nicht willst. Ist kein Problem.
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Ich habe doch meinen obigen Beitrag bei Dir als Kommentar gepostet – oder was meinst Du mit rebloggt? Wo denn? Und ja bitte – meine Texte nicht rebloggen. Ich danke. Der Kommentar kann natürlich da bleiben wo er ist. Liebe Grüße von der Beobachterin.
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Ich habe meinen Eintrag über einen Link zu Deinem Eintrag verknüpft, da manche Leser die Kommentare nicht lesen. Das kann jeder machen wie er will, aber in diesem Fall würde der Leser etwas verpassen. Damit das nicht geschieht noch einmal der Link zu Deinem Eintrag. Ist in Anbetracht Deines Kommentars wahrscheinlich nicht tragisch, aber da Du wie gesagt extra auf das Reblog Verbot verweist, wollte ich trotzdem fragen.
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Verstehe. In dem Fall ist es in Ordnung, – ich habe ja zu Deinem Eintrag auch verlinkt und mein Eintrag ist ja als Kommentar sowieso in Deinem Blog schon. Danke fürs Fragen, für Deinen Respekt und Wertschätzung. Liebe Grüße an Dich
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Schöne Worte*
Mir hat mal jemand gesagt, aber schau selbst…
http://otaliskero.wordpress.com/2013/12/28/wenn-ein-kleiner/
Grüsse
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Hallo Otaliskero. Danke schön. Ja, ich hatte das schon bei Dir gelesen. Eine schöne große kleine Geschichte. Dein Fazit gefällt mir dort. Grüße zurück von der Beobachterin
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[…] kann das Warten mit Wolken beobachten verkürzen oder alternativ den Eintrag der Wolkenbeobachterin zum Thema warten […]
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Vor z.B. einer Diagnose könnte die Warte-zeit die letzte Sein-zeit sein. Deshalb ist es wichtig, jede Warte-zeit zu genießen….
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Genießen kann einfach nicht verkehrt sein. Vielen Dank für Deine Gedanken. Lieben Gruß zu Dir
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Liebe Wolkenbeobachterin, ich habe mir die Zeit genommen lange über Ihre Worte nachzudenken. Gut so. Denn es sind verdammich gute Worte. Ausführlicher hatte ich beim geschätzten Herrn Guinness kommentiert, deswegen hier einfach nur: Bonfortionös! Danke, Ihre Frau Knobloch.
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Liebe Frau Knobloch, ich freue mich, wenn meine Gedanken anregen konnten und danke fürs Kompliment.
Habe eben schon „drüben“ im Blog bei Herrn Guinness gelesen.
Herzliche Grüße von der Beobachterin.
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Hallo Wolkenbeobachterin,
kam zufällig auf deinem Blog vorbei und dachte, dieses Lied passt zum Thema 🙂
LG, Silke
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Liebe Silke, wunderbar! Das passt wirklich sehr gut zum Thema. Herzlichen Dank und vielleicht beehrst Du mich ja bald wieder. Liebe Grüße von der Beobachterin
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Unter Guinness-Einfluss hab ich früher auch oft geschreibt. Es schmeckt sogar aus Flaschen wie vom Fass. Jetzt muss ich aber weiter wandern, hab noch ne Verabredung mit meinem Bäcker, der öffnet um 6:30 Uhr *aufdieUhrguck ..
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Lieber Poet, ich freue mich, Dich hier in meinem Blog zu lesen. Leider verstehe ich Deinen lustigen Kommentar nicht, ich lese ihn einfach mal als Stippvisite. Bring Brötchen mit! 🙂
Herzliche Grüße von der Beobachterin
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